Berühmte Kleinlangheimer

Nicolaus Esper

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts suchte ein durchreisender schwedischer Kaufmann einen Pferdeknecht. Er fand ihn in der Person des jungen Nikolaus Esper, Sohn des hiesigen Metzgers Nikolaus Esper. Der junge Mann ging mit seinem Herrn nach Schweden, wo dieser in der Stadt Skara eine große Firma besaß. Unser junger Mann heiratete später die Tochter seines Arbeitgebers, wurde Teilhaber und schließlich selbständiger Unternehmer.

Sein Sohn ebenfalls ein Nikolaus ( = schwedisch: Olaus) studierte Theologie an versch. Deutschen Universitäten und kam in seinem Heimatland zu hohen Ehren! Er wurde Hofprediger, erwarb sich das Vertrauen des Königs Gustav Wasa und siedelte an den Königshof über.

Der Sohn des Hofpredigers, wiederum ein Olaus studierte ebenfalls Theologie und stieg später zu den höchsten kirchlichen Würden, nämlich des Erzbischofs von Upsala empor. Er war zu nächst Erzieher und Berater des jungen – späteren Königs Gustav Adolf, später dessen Freund. Er begleitete Gustav Adolf auf seinem Feldzug nach Deutschland und starb, 73 Jahre alt, in Sulzbürg und wurde dort beerdigt.

Gustav Adolfs Tochter, die Königin Christine, ließ seine Gebeine nach Schweden überführen, die im Dom zu Upsala beigesetzt wurden. Eine Marmortafel  über seiner Gruft trug die Dedikation : in unauslöschlicher Dankbarkeit dem besten Freund ihres Vaters gewidmet. Christine Königin von Schweden.

Die Nachkommen des Erzbischofs wurden in Deutschland bis in die Gegenwart Pfarrer und Gelehrte von hohem Rang. Die Familie Esper ist in den Kirchenbüchern von Kleinlangheim bis ins späte 17.Jahrhundert nachgewiesen.

Christian Beyer

Christian Beyer Sohn des Schultheißen Hans Beyer – sein Grabstein steht an der Nordwand der Kirche- nannte sich Freund und Gevatter Martin Luthers hat auch dem  Reichstag von Augsburg 1530 als kurfürstlich sächsischer Kanzler vor dem Kaiser Karl V und den Reichsständen das „Augsburgische Bekenntnis“ in deutscher Sprache vorgetragen.

Eine Erinnerungstafel hängt in unserer Kirche.

Eine Sonderbriefmarke von 1983 hält die Erinnerung fest an dieses Ereignis und an den Augenblick der Verlesung. Er steht in halblangem Staatsrock vor dem Kaiser, ein großes Papier vor sich haltend.

Lorenz Löhl

Lorenz Löhl mit dem lateinischen Gelehrtennamen Magister Laurentius Laehlius, Sohn des Kleinlangheimer Schulheißen, war Stadtpfarrer in Ansbach.

Er war ein gewaltiger Kanzelredner und fruchtbarer Schriftsteller.

Als Generalsuperintendant war er der höchste kirchliche Würdenträger in der Markgrafschaft Ansbach – Brandenburg.

Sein übergroßes Bildnis hängt in der St. Johanniskirche in Ansbach.

Sein Vater hieß Valtin Löhl.

Er wurde geboren 1572 und starb 1624.

August Friedrich Crämer

Ältester Sohn des Kleinlangheimer Kaufmanns Johann Crämer wurde geboren am 26.5.1812, er starb am 3.5.1891 als Professor am lutherischen Seminar in Springfield Ohio, USA.

Als Student und Burschenschaftler nahm er 1833 am Sturm auf die Konstablerwache in Frankfurt teil. Er wurde deswegen zu lebenslänglicher Festungshaft verurteilt, jedoch schon 1839 aus der Festung Oberhaus in Passau entlassen. Daraufhin studierte er Theologie in Erlangen und München.

Gönner verschafften ihm eine Stellung als Erzieher in einer englischen Familie, daneben lehrte er Deutsch an der berühmten Universität in Oxford.

Auf Vermittlung von Wilhelm Löhe führte er ein Auswandererschiff nach USA wo er mit der Gruppe 1845 landete. Unter seiner Führung gründete August Friedrich Crämer die deutsche Kleinstadt Frankenmuth.

5 Jahre lang betrieb er Indianermission, anschließend übernahm er eine Professur am theologischen Seminar in Ford Wayne im Staat Indiana.

Hohe Lehrämter führten ihn nach Springfeld, von dort aus gründete er die Missouri - Synode.

Bis zu seinem Tod bekleidete er hohe Ämter kirchlicher Prägung.

Johann Carl Crämer

Johann Carl Crämer, geboren am 9.12.1818, als jüngerer Bruder des August Friedrich.

Durch Tüchtigkeit und Fleiß errang er in Nürnberg eine Stelle als Werkmeister, später übernahm er als Unternehmer eine Fabrik in Doos.

Das hervorragende Merkmal im Leben dieses Mannes war seine politische Tätigkeit.

Mit einer großen rednerischen Begabung ausgestattet, trat er richtungweisend für die Durchführung der Reichsidee und für den Liberalismus in Deutschland ein.

Als 30jähriger wurde er in den bayerischen Landtag gewählt, dem er bis 1893 angehörte.

1865 stellte er im Landtag den Antrag über ein vollständiges Eisenbahnnetz mit Anschlüssen an die Bahnen der Nachbarschaftsstaaten. Er gilt als der Vater des bayrischen Eisenbahnnetzes.

Im ersten deutschen Reichstag 1871 vertrat Crämer die Fraktion der „Deutschen Fortschrittspartei.“

Auch in der Kommunalpolitik war er sehr wirkungsvoll. 1872 wurde er in das Nürnberger Gemeindekollegium gewählt und 1874 in das Ratskollegium aufgenommen.

Während dieser Zeit gründete Crämer das Nürnberger Standesamt, dem er auch als Leiter  vorstand.

Zahlreiche Ehrungen darunter die Verleihung des bayerischen Verdienstordens der Krone, die mit der Verleihung des persönlichen Adels verbunden war.

An seinem 70. Geburtstag wurde er zum Ehrenbürger der Städte Nürnberg und Langenzenn ernannt.

Als erstem wurde ihm zu seinem 80. Geburtstag die „goldene Bürgerkette“ verliehen.

Er starb am 31.12.1903.

Auch ein Denkmal wurde ihm gesetzt.